Eisenhüttenstadt – Blick auf das Eisenhüttenkombinat Ost (EKO)

Kombinatsdirektoren

Jahresrückblick 2014

18.12.2014 15:45:33

Weihnachtsgruß

Seit September 2012 geht unser Verein Lebenserinnerungen e.V. der Aufgabe nach, das Wissen von DDR-Wirtschaftsführern zu sammeln. Ihre Erinnerungen und Erfahrungen sollen für künftige Generationen bewahrt werden und helfen, jenseits der Klischees ostdeutsche Wirtschaftsgeschichte zu schreiben.

Wir sind ein gutes Stück vorangekommen und können auf ein spannendes 2014 zurückblicken. Wir freuen uns, einige der Höhepunkte Revue passieren zu lassen:

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Generaldirektoren erzählen« kamen wir zu acht spannenden GD-Salons zusammen. Insgesamt zehn Wirtschaftslenker von gestern und heute erzählten aus ihrem reichen Erfahrungsschatz.

Besonders stolz sind wir auf unsere Chemie-Gala, die wir Dank der Unterstützung von Dieter Knoch, dem stellvertretenden Minister für Chemische Industrie der DDR, organisierten. Im April luden wir unter dem Motto »Chemie gibt Brot, Wohlstand und Schönheit« in das Berliner Kulturzentrum »WABE«. Gemeinsam mit fünf Generaldirektoren debattierten wir über die Herausforderungen, denen sich die chemische Industrie in der DDR hatte stellen müssen.

Im Juni luden uns das »Neue Deutschland« und der Offene Wirtschaftsverband OWUS zum Pressefest. Es war ein heißer Tag und heiß wurde diskutiert zum Thema: »Ein Blick zurück, zwei Blicke vorwärts – wie können Erfahrungen der DDR-Wirtschaft zu einer gemeinwohlorientierten Ökonomie der Zukunft beitragen?«

Mit unserer Anthologie »JETZT REDEN WIR!« tourten wir durch die Republik. So waren wir im »Oderturm« in Frankfurt/Oder, in der Hochschule Wismar, im Technikmuseum Magdeburg und dem Haus der Brandenburg Preußischen Geschichte in Potsdam. Ein Highlight bildete die Veranstaltung in der Dresdner »Schauburg«. Am Abend des siegreichen WM-Spiels der deutschen Fußballnationalmannschaft holten wir die DDR-Wirtschaft aus dem Abseits. Dresdens Kultkino war gefüllt bis auf den letzten Platz. Auf der Bühne erzählten aus der Geschichte der sächsischen Industrie Dr. Hans Modrow, langjähriger 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden, die Möbel-Generaldirektorin von Hellerau Ursula Lenhart, Dresdens Luft- und Kältetechnik-Kombinatschef Günter Kretschmer, der Forschungsdirektor von Robotron Prof. Gerhard Merkel sowie Heiner Rubarth, der dem Dresdner Elektromaschinenbau vorstand.

Im Oktober erschien, inspiriert von unserem Projekt, das Buch »Mein letzter Arbeitstag. Abgewickelt nach 89/90. Ostdeutsche Lebensläufe«, herausgegeben von Rohnstock Biografien. Hier kommen nicht nur die Wirtschaftslenker zu Wort, sondern endlich auch die Arbeiter. Sie erzählen aus ihrem Alltag, wie sie ihn in unterschiedlichsten Berufszweigen und Kombinaten erlebten – und vom Verlust ihrer Arbeitsplätze nach 1989. In verschiedenen Rezensionen wurde das Buch seither besprochen, u.a. von Isolde Dietrich.

Einer der wenigen Wissenschaftler, der die Kompetenzen und Potenziale der Ostdeutschen in den Fokus rückt, ist der renommierte Soziologe Dr. Klaus-Peter Buss aus Göttingen. Ihn durften wir mit seiner Dissertation in unserem Salon begrüßen. Eine aktuelle Rezension des Buchs erschien auf www.kulturation.de.

Den krönenden Abschluss des GD-Jahres bildete unsere erste Veranstaltung in Westberlin. Im Dezember diskutierten wir in der »Roten Insel« in Schöneberg über die Frage, wie die Erfahrungen der GDs für eine zukünftige Wirtschaftsordnung genutzt werden können. Der Veranstalter fasste daraufhin zusammen, wie wichtig und richtig es sei, auf der Suche nach neuen wirtschaftspolitischen Alternativen auch auf den Erfahrungen der Vergangenheit aufzubauen.

Trotz der Erfolge, die wir bisher vorweisen können, blicken wir ungewiss in das Jahr 2015. Die Finanzierung des Projekts ist ausgelaufen! Wir sind auf Unterstützung angewiesen. Wenn Sie zum Ausdruck bringen möchten, dass das Generaldirektoren-Projekt für Sie einen Wert hat und dass wir weitermachen sollen, dann spenden Sie:

Lebenserinnerung. Verein zur Förderung lebensgeschichtlichen Erinnerns
und biografischen Erzählens
IBAN: DE25 1001 0010 0545 9871 06
BIC: PBNKDEFF

Jeder gespendete Euro fließt zu 100 Prozent in das Projekt.

Wir freuen uns über Ihre Unterstützung.

Bettina Kurzek, den 18.12.2014

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