Kombinatsdirektoren

»LPG – Zwangskollektivierung oder Zukunftsmodell?« – Buchpremiere und Diskussion in Berlin

28.01.2016 15:00:00

Das Buch »LPG – Zwangskollektivierung oder Zukunftsmodell?« möchte ein Nachdenken über gemeinschaftliche Produktionsformen anregen – so, wie sie in der LPG viele Jahre lang erfolgreich praktiziert wurden. Die Potenziale des gemeinschaftlichen Wirtschaftens sind noch zu wenig im öffentlichen Bewusstsein, doch die Zeit reift heran für eine Bereitschaft und Notwendigkeit zum Umdenken. Dafür können und sollen die Erfahrungen aus LPG-Zeiten produktiv gemacht werden.
Folgende Fragen können uns dabei leiten: Welche Ähnlichkeiten haben die Umstände der LPG-Gründung mit den heutigen Strukturen? Welche Erfahrungen, auch Fehler, wurden bei der Kollektivierung gemacht, was können wir daraus lernen – für die Anregung neuer Kollektivierungsprozesse.

Die Podiumsgäste sind:

Hans Watzek – ehemaliger Minister für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft in der Modrow-Regierung

Dr. Juliane Jürk – Tochter des ehemaligen LPG-Vorsitzenden Ernst Junghanns (Beiträger im Buch) und einst in der LPG tätig

Bernd Büttner – Diplom-Agrar-Ingenieur-Ökonom, von 1978 bis 1990 Betriebsdirektor des VEB Schlachtbetriebes Hildburghausen, Beiträger im Buch

Wie gestaltet man die landwirtschaftliche Entwicklung?

Viele Menschen versuchen auf diese Frage eine zukunftsorientierte Antwort zu finden.
In Zeiten der kapitalistischen Krisen, des demografischen Wandels und der Landflucht ist die Entwicklungsgeschichte der LPGs nicht nur historisch interessant. Der amerikanische Gesellschaftstheoretiker Jeremy Rifkin ist sich sicher, dass nicht zuletzt in der kollektiven Produktionsweise von Nahrungsmitteln die wirtschaftliche Zukunft liege. So sind Zusammenschlüsse unter einer gemeinsamen Leitung erstrebenswert, welche sich durch ihr geringes Maß an Eigennutz-Denken auszeichnen. Rifkin plädiert für eine gemeinnützige Betrachtung von Problemen und spricht in seinem Buch »Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft – Das Internet der Dinge, Kollaboratives Gemeingut und der Rückzug des Kapitalismus« von einem »neuen globalen Wirtschaftssystem«, in dem das Sozialkapital wichtiger als das Finanzkapital ist.
Der Gedanke des Gemeinguts ist dabei gar nicht neu und ein gemeinwohlorientiertes Wirtschaften wurde in der DDR praktiziert. Die Lernprozesse, die in der sozialistischen Planwirtschaft stattfanden, könnten daher wegweisend für zukünftiges Wirtschaften sein und Impulse geben.

Wann? Donnerstag, den 28. Januar 2016, um 15:00Uhr (Beginn)

Wo? Rohnstock Biografien
Schönhauser Allee 12 (Eingang Saarbrücker Straße)
10119 Berlin

Der Eintritt ist frei. 

Wir bitten um Anmeldung per E-Mail an info@rohnstock-biografien.de oder telefonisch unter 030/40 50 43 30.

Weitere Informationen zum Buch erhalten Sie unter folgenden Link: http://www.kombinatsdirektoren.de/publikationen/lpg.html

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