Eisenhüttenstadt – Blick auf das Eisenhüttenkombinat Ost (EKO)

Kombinatsdirektoren

Veranstaltungshinweis: »Die DDR-Bürgerbewegung und die ursprüngliche Treuhand-Idee«

12.09.2019 13:00:00

Vor fast genau 30 Jahren, am 6. Oktober 1989 – noch vor dem Fall der Mauer –, beschloss eine kleine Gruppe Bürgerrechtler auf einem Potsdamer Privatanwesen, die DDR vor dem Ausverkauf zu retten. Das Ende des SED-Staats, wie er bis dahin existierte, lag längst in der Luft. Die Idee, die damals in geselliger Runde geboren wurde: die Gründung einer Superbehörde, eine »Treuhandanstalt«, die das Volkseigentum der DDR-Bürger gerecht verteilen sollte. Dass es jedoch ganz anders kam und sich zum Teil westdeutsche Konzerne das DDR-Volkseigentum einverleibten, ist bekannt. 

Rohnstock Biografien lädt Zeitzeugen zum Erfahrungsaustausch, die hautnah dabei waren, als die Idee zur »ersten Treuhand« geschmiedet und versucht wurde, diese im Wirtschaftsausschuss der Volkskammer parlamentarisch voranzutreiben. Sie berichten aus erster Hand, wie sie das Ur-Konzept einer DDR-Bürger-Treuhandanstalt entwickelten, welche Herausforderungen sich stellten, und woran eine Umsetzung in ihrem Sinne letztlich scheiterte. 

Im zweiten Teil des Erzählsalons ist das Publikum eingeladen, eigene Erfahrungs- und Erinnerungsgeschichten einzubringen.

Auf dem Podium erzählen ihre Geschichten:

Dr. Gerd Gebhardt, DDR-Bürgerrechtler, Ministerialdirigent a.D. der Landesregierung Brandenburg, heute Physiker für Selbstorganisation und Wandlungsdynamik; er feilte maßgeblich am Ur-Konzept der Treuhandanstalt.

Günter Nooke, DDR-Bürgerrechtler, heute Persönlicher Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ); er forcierte 1990 als Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Grüne das Treuhand-Thema im Wirtschaftsausschuss der Volkskammer, gehörte von Juli bis Oktober auch dem Verwaltungsrat der Treuhandanstalt an.

Prof. Dr. Dr. Karl Döring (angefragt), 1985-1990 Generaldirektor des VEB Bandstahlkombinates »Hermann Matern« und Direktor des EKO Eisenhüttenstadt, bis 1994 Vorstandsvorsitzender der EKO Stahl AG; war der einzige DDR-Generaldirektor, der seinen Betrieb nach der Wende umwandelte und weiterleitete; saß unter Detlev Karsten Rohwedder im Verwaltungsrat der Treuhand.

Daniela Dahn (angefragt), 1989 Mitbegründerin der DDR-Oppositionsgruppe »Demokratischer Aufbruch«, arbeitet seit 1981 als freie Schriftstellerin und Publizistin in Berlin; Trägerin u.a. des Fontane-Preises, des Kurt-Tucholsky-Preises für literarische Publizistik und des Ludwig-Börne-Preises. Bei Rowohlt sind bislang elf Essay- und Sachbücher erschienen, zuletzt »Wir sind der Staat!« (2013). 

Der Erzählsalon »Die DDR-Bürgerbewegung und die ursprüngliche Treuhand-Idee« findet statt 

am Donnerstag, den 19. September 2019, um 18.00 Uhr

im Salon von Rohnstock Biografien, Schönhauser Allee 12 (Eingang Saarbrücker Str.), 10119 Berlin (U Senefelderplatz).

Eintritt: 10 Euro

Bitte melden Sie sich an unter info@rohnstock-biografien.de oder telefonisch unter 030-40 50 43 30

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