Erzählsalon vom 22.02.2018 mit Dr. Georg Jungnickel
Vortrag zu dem Thema: Zur Geschichte der ESER-Rechentechnik in der DDR: Erfolge und Krisen
Sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen zur heutigen Veranstaltung bei uns im Salon von Rohnstock Biografien. Seit über fünf Jahren laden wir in der Veranstaltungsreihe „Kombinatsdirektoren erzählen“ ehemalige DDR-Wirtschaftslenker und Wirschaftsexperten ein, damit sie uns aus erster Hand berichten, wie sie damals die Betriebe und Kombinate leiteten und gestalteten. Wir wollen erfahren, wie sie mit den Herausforderungen der damaligen Wirtschaftssituation, zum Beispiel dem Embargo und der Ressourcenknappheit, umgingen. Dieses Erfahrungswissen wollen wir bewahren und in aufbereiteter Form zugänglich machen, damit auch zukünftige Wirtschafter davon profitieren können.
Im letzten Jahr feierten wir die Premiere der Biografie von Karl Nendel, ein Buch, dessen Hauptgegenstand die Mikroelektronik der DDR war. Heute wenden wir uns der damaligen Rechentechnik zu, genauer gesagt dem Einheitlichen System Elektronischer Rechentechnik (ESER). Das ESER wurde bereits 1969 in einem Regierungsabkommen zwischen der DDR, der UdSSR und einer Reihe weiterer sozialistischer Länder beschlossen und definierte Standards für die EDV-Technik mit dem Ziel, die Zusammenarbeit der Länder auf diesem Gebiet zu verbessern.
Von den Erfolgen und Krisen des ESER-Programms wird uns der Spezialist für die Geschichte der Rechentechnik in der DDR und Russland Dr. Georg Jungnickel, geboren 1942, erzählen. Er studierte ab 1961 Informatik in der Sowjetunion, wo er gute Kontakte zu den Russen und viel über die Leistungsfähigkeit der russischen Wissenschaft und Technik lernte. Von 1970 bis 1990 arbeitete er im VEB Kombinat Robotron. Zwischen 1979 und 1990 war er außerdem als Chefkonstrukteur der DDR im ESER für die Systemtechnik und das technische Qualitätsniveau des DDR-ESER verantwortlich. Ab 1981 leitete er den Fachbereich Geräte (ELREMA) in Karl-Marx-Stadt und kooperierte in dieser Funktion mit der Sowjetunion auf dem Gebiet der Betriebssysteme. Nach der Wende war er für die Siemens AG in Russland und Osteuropa tätig, vorrangig im Projektmanagement zum Technologie-Transfer und zur Lizenzanfertigung.
Der Computerexperte hat seinen Vortrag gut vorbereitet.
