Ein Generaldirektoren Erzählsalon

Salons

Erzählsalon vom 06.11.2014 mit Dr. Hans-Joachim Jeschke und Dr. Hans-Hermann Dehmel
Generaldirektor des VEB Synthesekombinat Schwarzheide,
Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich begrüße Sie herzlich zu dieser Veranstaltung!

Wir freuen uns sehr, dass wir für unseren heutigen GD-Salon zwei Wirtschaftslenker begrüßen dürfen, die das Chemiewerk in Schwarzheide leiteten – der eine vor, der andere nach der Wende.
Ich begrüße ganz herzlich Herrn Dr. Hans-Joachim Jeschke, er war von 1985 bis 1990 Generaldirektor des VEB Synthesekombinats Schwarzheide und ich begrüße Herrn Dr. Hans-Hermann Dehmel, von 1990 bis 1995 Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH.

Dr. Hans-Joachim Jeschke wurde am 23. April 1935 als Sohn eines Webers in der Textilstadt Forst (in der Lausitz) geboren.
Nachdem er 1953 das Abitur erfolgreich absolviert hatte, arbeitete er zunächst in der Zuckerfabrik in Reitzsch und danach kurzzeitig als Prüfer beim Konsum in seiner Heimatstadt. 1954 ging er zum Chemiestudium an die Technische Hochschule nach Leuna-Merseburg und schloss dieses 1959 als Diplomchemiker ab.
Gleich nach dem Studium fand Hans-Joachim Jeschke Arbeit im VEB Synthesewerk Schwarzheide – er begann als Assistent und stellvertretender Technologe und wurde 1966 Abteilungsleiter. Ende der Sechzigerjahre war er dabei, als der Polyurethan-Komplex errichtet wurde. Von den enormen Anstrengungen, derer es dabei bedurfte, wird er uns sicher gleich erzählen.
1970 promovierte Hans-Joachim Jeschke. Er stieg auf zum „Direktor Polyurethane“ und als der Betrieb 1979 in das Kombinat Synthesewerk Schwarzheide umgewandelt wurde, erhielt er den Posten des Stellvertreters des Generaldirektors sowie des Direktors für Produktion und Plandurchführung. 1985 übernahm er dann den Posten des Generaldirektors von seinem Vorgänger und leitete das Kombinat bis zur Wende.
Seinen alten Betrieb verließ er aber auch nach seiner Absetzung nicht. Nachdem das Synthesewerk von der BASF übernommen wurde, blieb er ihm als Geschäftsführer Produktion erhalten. Erst 1995 ging er schließlich in den wohlverdienten Ruhestand.

Und damit kommen wir zu unserem zweiten Gast: Hans-Hermann Dehmel. Er wurde am 23. Juni 1939 in Hoyerswerda geboren. Als Sohn eines Volksschullehrers wuchs er in Hohenbocka auf bis er 1947 zu den Großeltern nach Chemnitz kam. In den Westen Deutschlands gelangte Hans-Hermann Dehmel, weil sein Vater aus der englischen Kriegsgefangenschaft dorthin entlassen wurde – die Engländer entließen Gefangene ausschließlich nach Westen. Die Mutter, eine gebürtige Sächsin, machte sich mit dem Sohn auf den Weg zum Vater und gelangte schließlich 1948 nach Nürtingen bei Stuttgart.
Hans-Herrmann Dehmel absolvierte 1958 sein Abitur und entschied sich danach für eine Auszeit. Diese führte ihn nach Südafrika, wo er für ein Jahr auf einer Farm arbeitete.
Zurück in Deutschland begann er ein Jurastudium an der Universität in Tübingen, wechselte später an die FU Berlin und machte schließlich 1968 seine Promotion (wieder in Tübingen).
Er bekam eine Assistentenstelle an der Uni, wechselte aber 1970 in die freie Wirtschaft – und zwar in die juristische Abteilung von BASF. Über verschiedene Stationen in Ludwigshafen und Lemförde kommt er 1990 nach Schwarzheide und übernimmt die Leitung des Synthesewerks Schwarzheide, als Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH. Den Posten hat er bis 1995 inne. Danach geht er zurück nach Ludwigshafen und wird dort Gesamtpersonalchef der BASF.
Obwohl er also den Großteil seines Lebens in Westdeutschland verbracht hat, fühlt sich Dr. Dehmel als Lausitzer und ist seiner Heimat stark verbunden. Nicht zuletzt deshalb erhielt er auch den Titel »Ehrenbürger von Schwarzheide«. Ich will auch nicht unterschlagen, dass Dr. Dehmel Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande ist, das ihm 1994 verliehen wurde.

Nun genug der Vorrede. Wir sind gespannt auf die Geschichten von Dr. Jeschke und Dr. Dehmel.

- Katrin Rohnstock -

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Prof. Dr. Roesler kommentiert das Gesagte

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Herr Jeschke, Herr Dehmel, Katrin Rohnstock und Professor Roesler im GD-Salon

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Katrin Rohnstock überreicht als Dank das frisch erschienene Buch Mein letzter Arbeitstag

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