Ein Generaldirektoren Erzählsalon

Salons

Erzählsalon vom 07.03.2013 mit Eckhard Netzmann
Generaldirektor des Schwermaschinenbaukombinats »Ernst Thälmann« (SKET)

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich begrüße Sie herzlich zu unserem 4. GD-Salon, in dem Eckhard Netzmann
und das Schwermaschinenbaukombinat „Ernst Thälmann“ (kurz: SKET) auf dem Programm stehen.

Zuvor eine kurze Presseschau: Innerhalb der letzten vier Wochen sind drei Beiträge in verschiedenen Medien erschienen. Der dapd-Artikel – das hatten wir beim letzten Mal schon erwähnt – ist in vielen Online-Ausgaben abgedruckt worden, u.a. auch im Handelsblatt und in BILD. Das Thüringer Verlagshaus ist in Sachen DDR-Wirtschafts-Geschichte und Treuhand-Aufarbeitung besonders engagiert und hat in allen drei Printausgaben den Artikel abgedruckt.
Der MOZ-Artikel über den letzten Salon mit Herbert Roloff und der Ankündigung des heutigen Salons hat in Berlin und im Berliner Umland seine Wirkung getan und ist auch innerhalb der Zeitung sehr gut angekommen. Sie wollen das nächste Mal wieder Bericht erstatten.
Das Interview mit mir ist in der Jungen Welt.

Wir haben aufgrund dieser Artikel viele Zuschriften und Anrufe erhalten: Angebote neuer Protagonisten für die GD-Salons, mehrere Bücher, Manuskripte, Geschichten, die noch ungeschrieben sind und gerne erzählt werden würden.
Wir haben Tipps, Telefonnummern und das Angebot erhalten, einen Newsletter zu erstellen. Wir bedanken uns herzlich dafür – und müssen uns zugleich entschuldigen, dass wir längst nicht allem nachgehen können – denn es fehlen uns schlicht die Kapazitäten.
Ab April wird es etwas besser. Dank der Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung kann nun der Verein zur Förderung lebensgeschichtlichen Erinnerns und autobiografischen Erzählens eine Projektmanagerin für 10 Stunden pro Woche bezahlen. Natürlich wäre es gut, eine ganze Stelle für das Projekt zu haben. Ich bin jedoch frohen Mutes, dass wir Sponsoren finden, die das Projekt unterstützen.

Wir freuen uns über die vielen Reaktionen und die vielen neuen Gäste, die heute bei uns sind. Herzlich willkommen! 
Weil wir heute so viele neue Besucher haben, möchte ich kurz etwas zur Intention des GD-Projektes sagen: Was uns interessiert, ist eine differenzierte Erkundung, wie sich die einzelnen Kombinate entwickelt haben. Wir möchten die generelle Entwicklung in ihren komplexen Zusammenhängen begreifen. Wir möchten das Zusammenspiel innerhalb einer zentral geleiteten und geplanten Wirtschaft verstehen und abbilden – das der Kombinate untereinander und mit den verschiedenen Instanzen (der staatlichen Plankommission und des Zentralkomitees der SED).

Da es letztlich darum geht, eine Volkswirtschaft zu erkunden, ist dieses Projekt auch kollektiv angelegt. So dass Herr Dr. Poppe das nächste Mal mit Freude die Aussage von Herrn Roloff kommentieren wird: „Und dann produzierten die eine Havarie nach der anderen, weil ungeschulte Bäcker und Friseure an die Maschinen gestellt wurden.“
Für diese kollektive Aufarbeitung ist eine sachliche und fachkompetente Debatte nötig. Deshalb bleibt der GD-Salon den Wirtschaftskadern der DDR und wirtschaftshistorisch Interessierten vorbehalten.

Nun möchte ich Ihnen endlich unseren hier anwesenden Filmer vorstellen: Jochen Wisotzki ist Professor für audiovisuelle Medien an der Hochschule Wismar. Er stammt aus Weimar und hat sich schon zu DDR-Zeiten mit der Industrie und der Arbeit beschäftigt. Es entstanden viele wunderbare Dokumentarfilme. Einer seiner letzter Film „Wadans Welt – Von der Würde der Arbeit“ handelt von den Arbeitern der Warnow-Werft. Er wird im Mai 60 – und aus diesem Anlass wollen wir einmal eine Retrospektive seiner Arbeiten zeigen.
Jochen Wisotzki dokumentiert unsere Vorträge und Debatten.

So, nun genug der Vorrede – kommen wir zum Hauptteil der Veranstaltung.
Eckhard Netzmann ist ein Unikum: er war einmal Werkleiter, zweimal Generaldirektor, einmal Minister. Er wurde zweimal fristlos entlassen – um am nächsten Tag wieder eingestellt zu werden. Partei- und Staatsführung hatten es wahrlich nicht leicht mit ihm. Doch er war offenbar so gut, dass man nicht auf ihn verzichten konnte. Nach der Wende war er der einzige GD, der es bis zum Vorsitzenden einer Aktiengesellschaft brachte.
Er war zweimal verheiratet und hat mehrere Kinder.
Meine verstorbene Großmutter würde sagen:
Er ist ein richtiger Tausendsassa.

Er ist wie Christa Luft vor kurzem 75 Jahre alt geworden. Wozu wir beiden nachträglich herzlich gratulieren!

- Katrin Rohnstock -

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Bettina Kurzek hält eine Vorrede

Bettina Kurzek hält eine Vorrede

Eckhard Netzmann vor vollem Salon von seinen Erfahrungen als Generaldirektor des SKET

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Der Salon mit GD Eckhard Netzmann ist bis auf den letzten Platz besetzt

Der Salon mit GD Eckhard Netzmann ist bis auf den letzten Platz besetzt