Ein Generaldirektoren Erzählsalon

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Erzählsalon vom 05.11.2015 mit Eckhard Netzmann, Manfred Dahms, Jürgen Stotz, Klaus Giese
Die Energiewirtschaft der DDR zwischen Realität und Ignoranz - Positive Nachwendeerfahrungen in der Energiepolitik

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir haben hier in den letzten Jahren hochinteressante Persönlichkeiten kennengelernt, haben Industriezweige und die Geschichte großer Kombinate beleuchtet. Jedoch fehlt bis zum heutigen Tag das Thema Energie. Da niemand ohne Energie, ohne Wärme und ohne Strom  arbeiten kann, ist dieses Thema überfällig. Ganz zu schweigen von dem Umstand, dass Energie auch Macht ist.

Wir befinden uns heute noch in einer Abklingphase - 25 Jahre Deutsche Einheit, wer etwas verbittert ist kann sagen, 25 Jahre bedingungsloser Beitrag. Es ist ein Prozess, der noch immer stattfindet, ein Prozess der Einheit und weiteren Annäherung. Ich finde, er verläuft sehr zäh, weil ich feststelle, dass auch 25 Jahre nach der Einheit unabdingbarer Fakten, die Ost und West gegenseitig voneinander wissen sollten, nicht bekannt sind oder akzeptiert werden. Vielleicht die Hälfte der heute anwesenden Gäste nahm unlängst an dem von Katrin Rohnstock ausgerichteten Ost-West-Forum teil. Dort wurde von einem der westlichen Vertreter verlautbart, dass die Züge in der DDR nur 15 Kilometer die Stunde gefahren seien sollen, nicht mehr. Das ist selbstverständlich inkorrekt. Tausende Menschen haben vorgefertigte Meinungen die eben nicht der Wahrheit über das was wir waren, was wir geleistet haben, entsprechen. In der Summe bilden sich Folgerungen wie die DDR sei meilenweit hinter dem Mond gewesen, eine einzige Mangelwirtschaft oder anderes. 

Natürlich müssen wir uns im Klaren sein, dass die Meinungsbildung über Ost und West weitestgehend abgeschlossen ist. Ich mache mir persönlich wenig Hoffnung, dass man heute noch irgendjemanden trifft, der einen mit großen und ehrlichen Käthe Kruse-Puppenaugen anguckt und einem einfach glaubt, wenn man von den damaligen Tatsachen, Situationen und Vorgängen erzählt. Dies gilt für Ost genauso wie für West. Auch die Ostdeutschen haben zu manchen Vorgängen, die in der Bundesrepublik stattfanden, eine abgeschlossene Meinung. 

Und deshalb - oder trotzdem - wollen wir heute  Zahlen, Fakten und Zusammenhänge zur Energiewirtschaft der DDR zusammentragen. Zunächst werde ich in Kurzfassung schildern, wie die Ausgangslage nach dem 2. Weltkrieg war und danach über die Braunkohle als Basis für Wärme und Energie sprechen. Anschließend wird es um die Braunkohle als Rohstoffträger und Basis für die Bearbeitung gehen. Als letztes, damit es abgerundet ist, erzählen wir einiges zum Umweltschutz, zur Umweltverschmutzung und zur rationelle Energieanwendung.

Es sind exklusive Zeitzeugen anwesend, die im guten und besten Sinne des Wortes den Bereich gestaltet haben, der heute hier zur Diskussion steht. 

Manfred Dahms, geboren 1936, studierte Schiffbau in Rostock sowie Ökonomie in Dresden. Er fing frühzeitig im Bereich Energie der SPK an und ging anschließend als Werkdirektor in den Strömungsmaschinenbau Pirna. Später wurde er für lange Zeit Generaldirektor des Kombinates Kraftwerksanlagenbau.

Der Zweite Gast ist Klaus Giese, geboren 1941, der profundeste Kenner der DDR-Gaswirtschaft den ich kenne. Er ist gelernter Tiefbauer, studierte Maschinenbau und anschließend Betriebswirtschaft an der Hochschule für Ökonomie in Berlin. Von 1986 bis 1990 leitete er als Generaldirektor das Kombinat Gasanlagenbau.

Außerdem freue ich sehr, dass Jürgen Stotz heute hier ist, geboren 1943. Er ist Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik und hat sein Wissen lange Zeit in der VEBA/PreussenElektra AG eingebracht. Er trug damals viel soziale Verantwortung, traf menschliche Entscheidungen und hatte das Kredo: Wir arbeiten nicht für die Gesellschafter zum Wohl der Gesellschafter, sondern zum Wohl der Gesellschaft und derer, die in der Gesellschaft sind. 

- Eckhard Netzmann -

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Der Moderator - ein Kenner der Energiewirtschaft der DDR.

Der Moderator - ein Kenner der Energiewirtschaft der DDR.

Die Spezialisten für Kraftwerks- und Gasanlagenbau in der DDR.

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'Wir arbeiten zum Wohl der Gesellschaft'

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