Ein Generaldirektoren Erzählsalon

Salons

Erzählsalon vom 24.09.2015 mit Gregor Gysi (MdB)
Ex-Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Deutschen Bundestag, Jurist

Am 24. September 2015 war Ex-Fraktionsvorsitzender Gregor Gysi (die LINKE) unser Gast im Generaldirektoren-Salon.
Wie kam es dazu? Auf der Veranstaltung »Industriepolitik in Ostdeutschland«, eine Anhörung der Bundestagsfraktion DIE LINKE, diskutierte man gemeinsam mit Expertinnen und Experten und dem Publikum über die Besonderheiten der ostdeutschen Wirtschaft und den Erfahrungsvorsprung Ost. Hierbei erwähnte Gregor Gysi eine Ressource, die bisher kaum geborgen wurde: die Erfahrungen der Beteiligten. Auch Roland Claus ging darauf ein. Er bezeichnete die Kombinatsdirektoren als Wirtschafter, die komplex denken können und es während ihrer Werktätigkeit gelernt haben das Soziale, Kulturelle und Wirtschaftliche miteinander zu verbinden.
Katrin Rohnstock wies konkret auf das Projekt »Kombinatsdirektoren erzählen« hin, welches genau das zum Ziel hat: Dieses Wissen zu bergen und einer breiten Öffentlichkeit zu Nutze zu machen. Daraufhin äußerte Herr Gregor Gysi die Bitte, in den Generaldirektoren-Salon eingeladen zu werden. So kam es.
Die Leitfrage dieser Veranstaltung war, wie die Kompetenzen der Kombinatsdirektoren in ein zukünftiges Wirtschaften einfließen können und welche Aspekte der DDR-Wirtschaft ihrer Meinung nach gut waren und daher in Zukunft erstrebenswert sind.
Die nachgenannten Themen bildeten die zentralen Gegenstände der Veranstaltung: 1) Die Industrie- und Wirtschaftsentwicklung im Osten 2) Die Rolle des Mittelstands 3) Wirtschaftsförderung 4) (Aus-)Bildung. Es folgte ein spannender Vortrag von Herrn Gysi.

Äußerungen zu DDR, Kapitalismus und die LINKE (die Stichpunkte haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

Warum ist die DDR gescheitert?

- Beschränkung der Freiheit
- Defizitäre Demokratie
- Geringe Produktivität der Wirtschaft
- Reformbedürftige Führungsriege

Was lehrte die DDR?

- Systeme sind veränderbar > höchste Flexibilität von Bürgern kann abverlangt werden
- Beschäftigungsstand der Frauen (verbindet Gesellschaft)
- Soziale Institutionen sind erhalten geblieben (Jugendweihe, Kindergarten/-krippe uvm.)

Die Sicht des Westens auf die deutsche Wiedervereinigung:

- kein endgültiger Sieg des „Westens“, er will weiter siegen
- kaum sentimentaler Wiedervereinigungsmoment für viele Westdeutsche
- ausgehend von Siegermythos keine Bereitschaft Gutes vom Osten zu übernehmen
- vorherrschende Meinung: „Einheit hat nur Geld gekostet“

Vorteile des Kapitalismus:

- hohe Effektivität
- schnelle Innovation
- einige kulturelle Errungenschaften
- Aber: ökon. Gesetze setzen sich immer wieder gegen juristische durch

Die LINKE heute:

- versteht sich als gesamtdeutsche Partei
- viele Probleme der sozialen Ungerechtigkeit im Ganzen zu sehen
- keine speziell dem Osten Deutschlands zugewandte Politik mehr
- Mittelstand = Stütze des Staates, daher: stärkere dem Mittelstand zugewandte Politik

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Herr Gysi berichtet von seiner Sicht auf die DDR.

Herr Gysi berichtet von seiner Sicht auf die DDR.

Auch das Publikum legt sein Wissen dar ...

Auch das Publikum legt sein Wissen dar ...

und artikuliert seine gesammelten Erfahrungen.

und artikuliert seine gesammelten Erfahrungen.

Dabei hört ihnen Herr Gysi aufmerksam zu.

Dabei hört ihnen Herr Gysi aufmerksam zu.