Ein Generaldirektoren Erzählsalon

Salons

Erzählsalon vom 26.02.2015 mit Klaus Blessing
Buchvorstellung und offenes Streitgespräch zu der Frage: Wie kann ein "neuer Sozialismus" aussehen?

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich, dass Sie wieder den Weg in unseren Salon gefunden haben und begrüße Sie herzlich zur heutigen Veranstaltung! Mit dem Projekt "Kombinatsdirektoren erzählen" untersuchen wir gemeinsam mit DDR-Wirtschaftskapitänen und Wirtschaftswissenschaftlern, wie die DDR-Wirtschaft trotz schlechter Ausgangsbedingungen funktionierte. Dabei wollen wir die wirtschaftlichen Strukturen und Entwicklungen beleuchten, indem wir Informationen aus erster Hand nutzen: Die Erzählungen der Wirtschaftsexperten über ihre persönlichen Erfahrungen, die sie damals machten. Dadurch sammeln wir das in ihren Erinnerungen verborgene Wissen, bereiten es aufm bewahren und publizieren es in gute verständlicher Form.

Auch heute beschäftigen wir uns mit den Lehren, die aus dem untergegangenen "Realsozialismus" der DDR gezogen werden können und wie ein "neuer Sozialismus" aussehen kann. Dazu wollen wir uns heute gesittet streiten. Dem Streitgespräch stellt sich Klaus Blessing, der sicher den meisten Anwesenden bekannt sein dürfte. 

Klaus Blessing wurde 1936 geboren und ist studierter sowie promovierter Ökonom. Er hat die DDR-Wirtschaft jedoch nicht nur als Akademiker erlebt und mitgestaltet, sondern kennt auch die Arbeit an der Basis. So arbeitete er nach dem Studium in verschiedenen metallurgischen Betrieben, in denen er die Stahlwerks- und Hochofenarbeit kennenlernte. Er war beispielsweise im VEB Maxhütte, VEB Eisenerz-Roheisen und VEB Eisenhüttenkombinat als Betriebswirtschafter, Abteilungs- und Bereichsleiter tätig. 1970 ging er in das Ministerium für Erzbergbau, Metallurgie und Kali nach Berlin und leitete viele Jahre lang die Abteilung Planung und Ökonomie. Im Jahr 1980 wurde er zum Staatssekretär des Ministeriums berufen. Sechs Jahre später wurde er Leiter der Abteilung  Maschinenbau und Metallurgie im Zentralkomitee der SED. Zweiundfünfzig Industriekombinate waren in dieser Funktion politisch zu betreuen. Vielleicht hat er hier schon die Grundlage für seine "Streitlust" gelegt. Von Dezember 1989 bis 1990 hatte er zudem den Posten des stellvertretenden Ministers für Schwerindustrie inne.

Vor allem ist Klaus Blessing nunmehr ein beflissener und eben ganz bewusst streitbarer Autor. Sechs Buchveröffentlichungen gibt es mittlerweile von ihm. Um die letzte Neuerscheinung soll es sich heute drehen. Der Titel: "Die sozialistische Zukunft - Kein Ende der Geschichte!", als Untertitel: "Eine Streitschrift".

- Bettina Kurzek - 

Klappentext zum Buch:

Wie wollen wir in Zukunft leben?

Klaus Blessing ist für seine zuspitzenden Analysen bekannt, ob er über das Ende der DDR, den Nutzen des Westens aus dem Untergang des Ostens oder den Bundespräsidenten Joachim Gauck schreibt. Hier geht es ihm jedoch um mehr als um Teilfragen. Angesichts täglich neuer Indizien dafür, dass das kapitalistische Wirtschaften keines der Menschheitsprobleme lösen, sondern sie im Gegenteil noch vergrößern wird, fragt er 25 Jahre nach dem Untergang des "Realsozialismus", wie eine sozialistische Alternative dazu aussehen könnte.

Ausgangspunkt seiner Überlegungen sind zum einen die Analyse des bestehenden Wirtschaftssystems als auch die klare Ursachenbenennung dessen, was zum Ende der DDR führte. Im Mittelpunkt seiner faktenreichen und statistisch untermauerten Betrachtungen steht immer das Handeln der Menschen. Er blickt dabei weit über den europäischen Tellerrand hinaus und macht viele Ansätze für zukünftiges alternatives Handeln ausfindig, das in einen neuen Sozialismus führen kann - der frühere Fehler überwindet.

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Der 'streitlustige' Autor legt kompetent seine Ansichten dar.

Der 'streitlustige' Autor legt kompetent seine Ansichten dar.

Das Publikum - ebenso diskussionsfreudig wie unser Podiumsgast.

Das Publikum - ebenso diskussionsfreudig wie unser Podiumsgast.

Selbst in der Pause bleiben die Gespräche angeregt, von Müdigkeit keine Spur.

Selbst in der Pause bleiben die Gespräche angeregt, von Müdigkeit keine Spur.