Ein Generaldirektoren Erzählsalon

Salons

Erzählsalon vom 03.12.2012 mit Prof. Dr. Dr. Karl Döring
Generaldirektor Eisenhüttenkombinat Ost

Sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich willkommen zu unserer ersten Veranstaltung in der Reihe "Generaldirektoren erzählen" des Vereins zur Förderung lebensgeschichtlichen Erinnerns und biografischen Erzählens und von Rohnstock Biografien.

Die Idee unserer Reihe ist, den - westdeutsch ausgedrückt - "Wirtschaftsbossen" der DDR-Kombinate einen größeren Raum vor geladenen Gästen zu geben, damit sie ihre Erfahrungen als Generaldirektoren differenziert darlegen können. Das ist ein Bedürfnis, das aus unserer ersten Generaldirektoren-Tagung am 21.09.2012 resultiert, bei der zwölf GDs aus ihrem Berufsleben berichteten. Aus den zahlreichen Interviews, die wir mit GDs führten, wissen wir, wie unterschiedlich die Situation und die Entwicklung der Direktoren und ihrer Kombinate waren, abhängig von Branchen und Standorten. Eine weitere Idee dieser Veranstaltung ist, ein Forum zum Austausch der Wirtschaftskapitäne untereinander zu bieten.

Heute beginnen wir mit Prof. Karl Döring, worüber wir uns besonders freuen. Einen würdevolleren Auftakt können wir uns für unsere Veranstaltungsreihe nicht wünschen. Zum einen, weil er die Grundstoffindustrie vertritt und mit dem Eisenhütten-Kombinat EKO an der Spitze eines Kombinates stand, was wie kein zweites die sozialistische Entwicklung und den sozialistischen Aufbau symbolisiert. So wie die Arbeit 1950 am EKO begonnen und erst 1997 fertig gestellt wurde, so schlägt Karl Döring mit seiner Biografie den Bogen von der Kollektivierung einer Weberei – die sein Vater nach der Enteignung ins Volkseigentum überführte – bis zur Situation nach der Wende, wo er "sein" Kombinat, das EKO, privatisierte.

Prof. Karl Döring ist unseres Wissens nach der einzige GD, dem es gelang, sein Kombinat zu retten. Durch seine strategische Weitsicht und die ausgezeichneten Kontakte nach Russland meisterte er die Umwandlung des Kombinates vom Volkseigentum zum Privateigentum und führte den Betrieb auch in der Marktwirtschaft erfolgreich. Um sein ganzes Leben zu erzählen reicht die Zeit leider nicht aus - dafür schreiben wir seine Autobiografie. Wir wollen stattdessen in dem Moment in sein Leben einsteigen, als er erfährt, dass er GD werden wird – das war Ende 1985.

- Katrin Rohnstock -

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Prof. Dr. Dr. Karl Döring ist der erste, der seine Erfahrungen als GD dem interessierten Publikum eröffnet

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Gleich von Beginn an ergänzt Prof. Dr. Jörg Roesler den Vortragenden und fungiert so als Sidestepper

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Schon der erste GD-Salon wird filmisch dokumentiert von Jochen Wisotzki, Professor für audiovisuelle Medien an der HS Wismar

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