Ein Generaldirektoren Erzählsalon

Salons

Erzählsalon vom 26.03.2015 mit Professor Franz Rudolph
Vortrag und Debatte zu der Frage: Vor uns die vierte industrielle Revolution? Zur aktuellen Entwicklung der Produktivkräfte und ihre gesellschaftlichen Wirkungen

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich begrüße Sie herzlich zu unserer heutigen Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Generaldirektoren erzählen"! Mit diesem Projekt widmen wir uns der zeithistorischen Betrachtung der DDR-Wirtschaft aus Sicht der damaligen Wirtschaftsfunktionäre. Sie berichten aus ihren Erinnerungen über die Erfahrungen die sie im sozialistischen System machten und lockern den politisch-wirtschaftlichen Diskurs mit Anekdoten aus ihrer Lebens- und Berufsgeschichte auf. Ihr Wissen als Insider zweier Wirtschaftssysteme sammeln wir und bereiten es auf, um es für künftige Generationen zu bewahren. Unser heutiger Gast ist ein Wirtschaftsexperte aus dem Bereich der Wissenschaft und Forschung. 

Professor Franz Rudolph wurde 1943 geboren und erlernte zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn zunächst den Beruf des Maschinenbauers. Nach einigen praktischen Berufsjahren studierte er Politische Ökonomie in Leipzig. Von 1975 bis 1984 war er im Zentralinstitut für sozialistische Wirtschaftsführung beim Zentralkomitee der SED tätig. Schon hier befasste er sich mit westdeutscher Unternehmensführung und Wirtschaftspraxis und gehörte der kleinen Arbeitsgruppe Analyse und Kritik des Managements an. Er sagt: "Die Forschungstätigkeit in diesem vertrauten Kreis mit nur drei Mitarbeitern machte mir großen Spaß."

Doch - wie er auch in unserem Buch "Jetzt reden wir!" erzählt - im Jahr 1980 trat Helmut Koziolek, der Institutsdirektor, auf ihn zu und verlautbarte: "Die Front liegt jetzt woanders! Du musst in die Abteilung für Wirtschaft- und Leitungsorganisation wechseln." Im Zentrum seiner Forschung standen nunmehr die Kombinatsgründungen. Es mündete in einem Streit über die Bildung bezirksgeleiteter Kombinate und so ging Franz Rudolph1984 an die Hochschule für Ökonomie (HfÖ) zu Christa Luft in das Weiterbildungsinstitut für Außenwirtschaft. Im Herbst 1989 wurde er zum Direktor dieses Institutes gewählt und war somit der letzte Leiter vor der Institutsauflösung.

Professor Rudolph blieb im Berufsleben: 1990 gründete er mit Freunden und einstigen Kollegen eine Unternehmensberatung und war vor allem in der sächsischen Textilindustrie als Berater, Projektleiter und Unternehmer tätig. Darüber hinaus hat er sich sein Forschungsinteresse bewahrt und hält auch heute noch zahlreiche Vorträge. Bei uns spricht er nun zu einem brandaktuellen Thema unter der Fragestellung: "Vor uns die vierte industrielle Revolution? Zur aktuellen Entwicklung der Produktivkräfte und ihren gesellschaftlichen Wirkungen." Er selbst schreibt in einem Kurzexposé dazu: 

"In allen entwickelten Industrieländern vollzieht sich gegenwärtig ein grundlegender Wandel der Produktivkräfte. Die Bundesregierung hat deshalb unter dem Titel 'Industrie 4.0' ein umfangreiches Förderprogramm aufgelegt. Andere Politiker und Wirtschaftsexperten sprechen von einer 2. oder 3. industriellen Revolution. Die Haupttreiber dieser Entwicklung sind das Internet, insbesondere das Internet der Dinge und Dienste, und die wachsende Leistungsfähigkeit eingebetteter softwareintensiver Systeme. Fest steht, dass diese neue industrielle Revolution nicht nur zu einem Produktivitätssprung, sondern auch zu tiefgreifenden strukturellen Veränderungen sowie zu neuen Chancen für den gesellschaftlichen Fortschritt führen wird."

- Bettina Kurzek -

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Der eingeladene Wirtschaftsexperte zeigt sich gut vorbereitet...

Der eingeladene Wirtschaftsexperte zeigt sich gut vorbereitet...

...und wird mit der uneingeschränkten Aufmerksamkeit des Publikums belohnt.

...und wird mit der uneingeschränkten Aufmerksamkeit des Publikums belohnt.