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Direktoren

Dr. Herbert Richter

Dr. Herbert Richter

(Jahrgang 1933 †)
Generaldirektor
1970–1990 VEB Gaskombinat

Herbert Richter wird als Sohn eines Bergarbeiters am 20.4.1933 in der Niederlausitz geboren und wächst in einem ehemaligen Grubengebäude mitten im Wald auf. Er ergreift eine Lehre als Chemielaborant im Synthesewerk Schwarzheide und wird als Arbeiterkind an die ABF, die Arbeiter-und-Bauern-Fakultät in Potsdam delegiert.

1953 besteht Herbert Richter sein Abitur und steigt in das bereits laufende Studienjahr an der FSU in Jena ein, um Chemie zu studieren. Nachdem in Merseburg die neue Hochschule für Chemie gegründet worden ist, die eine direkte Verbindung zur Praxis in den Leuna- und Buna-Werken aufbaut, wechselt er gemeinsam mit zwei Kommilitonen nach Merseburg und schließt als Diplomchemiker ab.

Am 1. Mai 1959 beginnt er, in der Forschung der neuen Großkokerei in Lauchhammer zu arbeiten. Nach kurzer Zeit steigt Richter zum Abteilungsleiter auf. Darauf bietet das Institut der Akademie der Wissenschaften Leipzig Herbert Richter die Promotion zum Thema „Großtechnische biologische Reinigung von phenolhaltigem Industriewasser“ an, worauf er neben der Tagesarbeit 1963 zum Dr. rer.nat. promoviert. Schon bald nach dem Promotionsabschluss wird er in die SED-Bezirksleitung als Sektorenleiter Chemie/Geologie geschickt. Nun lernt er auch das Braunkohleveredlungskombinat „Schwarze Pumpe“ kennen.

1966 wird Richter von der SED-Bezirksleitung zum Kombinatsdirektor von „Schwarze Pumpe“ berufen, mit gerade einmal 33 Jahren. Damit beginnt das längste und wichtigste Kapitel im Leben von Herbert Richter – das Kapitel „Schwarze Pumpe“.

Mit der Erweiterung des Kombinates zum Gaskombinat 1970 wird er zum GD ernannt. 1985 wählt ihn die Internationale Gas-Union zum Vizepräsidenten und von 1988-1991 zum Präsidenten. Hier erarbeitet er sich große internationale Achtung. Die wichtigste Lehre ist für ihn: In schwierigen Situationen stets als erstes den Kontakt zu den Arbeitern und Arbeitskollektiven zu suchen.

Heute pflegt er noch immer seine Kontakte zu den Werkdirektoren und kümmert sich um den Traditionsverein „Glückauf Schwarze Pumpe“, dessen Gründung er mit initiierte.