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Direktoren

Dr. Winfried Sonntag

Dr. Winfried Sonntag

(Jahrgang 1924)
Generaldirektor
1968–1978 VVB Automobilbau Zwickau

Winfried Sonntag wurde als Sohn einer Arbeiterfamilie am 30.3.1924 in Zwickau geboren. Nach dem Besuch der Gewerbeschule erlernt er von 1938 bis 1941 den Beruf  des Werkzeugmachers bei „Horch“ Zwickau. Ein ausgezeichneter Lehrabschluss bildet die Grundlage für die Delegierung an die Ingenieurschule nach Thorn. Nach 4 Semestern muss er das Studium wegen der Einberufung zum Kriegsdienst unterbrechen. Er gerät in sowjetische Gefangenschaft; hier besucht er die Antifa-Schule und wird 1949 aus der Gefangenschaft entlassen.

Er nimmt eine Tätigkeit als Teilkonstrukteur bei „Horch“ auf und schließt gleichzeitig sein Ingenieurstudium an der Ingenieurschule für Fahrzeugbau Karl-Marx-Stadt im Jahre 1951 ab.

Der erfolgreiche Ingenieurabschluss sowie die praktischen technologischen Erfahrungen sind 1954 Grundlage für die Berufung zum Direktor für Technik im Ifa-Kraftfahrzeugwerk Audi in Zwickau. Hier ist er verantwortlich für die Entwicklung der PKW P50 und P70.

1958 erhält er den Auftrag, eine Arbeitsgruppe zu leiten, die die Zusammenlegung der beiden Zwickauer Werke, Horch und Audi zum VEB Sachsenring Zwickau vorbereitet. Im Zuge weiterer Restrukturierungsmaßnahmen in der Autoindustrie wird er von 1963 bis 1968 Werkdirektor im VEB WTZ Automobilbau Hohenstein-Ernstthal und ist hier vor allem für die Entwicklung von PKW, insbesondere der Serie „Trabant“ zuständig. Konsequenterweise wird er 1968 bis 1978 Generaldirektor der VVB Automobilbau. Im Zuge der Kombinatsbildung werden 1978  aus dem Bereich der VVB 4 Kombinate gebildet. Sommer wird Stellvertreter des Generaldirektors des IFA-PKW-Kombinates und erneut Betriebsleiter des Wissenschaftlich-technischen Zentrums. 1978 erwirbt er im Fernstudium den Titel „Dipl.-Ökonom“; 1987 schließt er erfolgreich eine außerplanmäßige Aspirantur ab.

Seit 1978 koordiniert er den gesamten PKW-Komplex, der mit der Entwicklung der neuen Reihe von PKW mit 4-Takt-Motor auf der Grundlage der Zusammenarbeit mit dem VW-Konzern in Wolfsburg verbunden ist. Die Produktionseinführung des neuen „Wartburg“ und „Trabant“ verlief so, dass sie planmäßig begonnen werden konnte, kam aber infolge der politischen Ereignisse nicht mehr zum Tragen.

1990 geht er mit 66 Jahren in Rente.